Hey Leute,
wir werden also immer mehr. Einerseits freut mich das, andererseits macht mich das traurig, da es bedeutet dass viele Leute leiden

Eine Sache, die mich freut ist aber auch, dass sich die ZGs und das Leben mit ihnen bei allen ziemlich stark ähneln. Das deutet auf Symptome einer Krankheit hin.
Wie dem auch sei. Wer meine alten Posts liest (falls sich jemand diese Romane antun will

) wird schnell erkennen, dass ich exakt das selbe Problem habe.
Derzeit ist es nicht akut, aber ich merke, dass auch ich mich immer mehr sozial isoliere. Was noch ganz stark in Erscheinung tritt ist die von Hannah angesprochene Derealisierung. Ich traue mir selbst nicht mehr. Seit die Krankheit ausgebrochen ist habe ich Angst, dass in mir noch mehr von solchem Scheiß steckt, der irgendwann zu Tage tritt wie die ZG jetzt. Bevor ich mir der ZGs bewusst wurde, hatte ich sie ja im Prinzip schon - oder zumindest eine Vorstufe. Es fehlte ja nur noch der Ausbruch.
Ich hab mal gelesen, dass Betroffene nach dem Ausbruch das Gefühl haben, dass die Krankheit und der Zeitpunkt wie der Schlüssel ins Schloss passen und in Hinblick auf das bisherige Leben auch Sinn ergeben. Ist das bei euch so? Ich bin mir nicht sicher.
Vielleicht sind die ZGs ja nur ein Teil von einem viel größeren Problem, eine komplexe, fundamentale psychische Störung, die irgendwann gefährlich werden könnte.
Das kann grad natürlich auch Hypochondrie mit Hinsicht auf psychische Krankheiten sein. Ich fühl mich einfach etwas verunsichert, da ich von den ZGs ziemlich überrumpelt wurde keine Lust auf mehr psychische Krankheiten hab.
Ich bin/war immer ein netter Mensch, der versucht hat moralisch gut zu handeln und gerecht zu sein. Das ist nach wie vor so. Es gab auch ne Zeit, da habe ich von einer Familie geträumt. Kinder zeugen, aufwachsen sehen. Ich frag mich manchmal, ob ich mir das nicht alles eingeredet habe und ich wenn ich ehrlich zu mir selbst wäre, doch lieber den ganzen Tag in Schwulenbars abhängen will und eigentlich keine Familie haben will und am liebsten nen Mann heiraten will.
Versteht ihr was ich meine? Ich frage mich, ob ich das, was ich bisher gedacht habe, was meine Meinungen und Ansichten waren, auch wirklich gedacht und gemeint hab, oder ob das nicht alles (bis heute) Selbstbetrug ist und ich wenn ich "laufen lassen" würde, jemand ganz anderes wäre. Nicht nur schwul, sondern wer weiß was noch.
Wenn ich darüber nachdenke, ende ich meist mit der Einsicht, dass ich doch immer normal war und ich mich ziemlich stark in die Sache reinsteigere. Gabs nicht auch die ZGs, dass man noch andere psychische Störungen haben könnte? Oder verwechsel ich da jetzt was?
Könnt ihr mir folgen?
Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr was dazu sagen würdet. Ist vllt etwas verwirrend, was ich schreibe. Sorry.
PS: Hannah, sorry dass ich noch nicht geantwortet habe!