Hallo Metallica-Fan,
Es muss auch nicht unbedingt ein offensichtlicher Druck vorgelegen haben. Entscheidend ist, was deine Ex-Freundin als Kind wahrgenommen hat und eine Drucksituation hat mit Sicherheit vorgelegen, vor allem durch das Nichtverhalten ihrer Eltern, weil sie eben gar nicht wahrgenommen haben, was in ihrer Tochter vorgegangen ist. Drucksituationen können Kinder nur schwer auf gesunde Weise kompensieren, wenn sie nicht vorglebt bekommen, wie man damit umgehen kann, vor allem zu spüren, dass sie nicht für eine Druckentlastung verantwortlich sind und erst recht nicht für die Druckentstehung, sondern einzig und allein die Eltern, nur sind diese darauf nicht eingegangen. Nur werden kinder oft dafür vernatwortlich gemacht und fühlen sich auch selbst recht schnell dafür verantwortlich bzw. schuldig, wenn es den Eltern bzw. Bezugspersonen nicht gut geht. Nur kann ein Kind das niemals schaffen, die Bedürfnisse seiner Eltern zu befriedigen, wenn diese es nicht einmal selbst können, ohne das dabei ihre Seele Folgen davon trägt, die sich oft, weil eben viele Abwehrmechanismen als Kind zum seelischen Überleben entwickelt werden, erst im Erwachsenenalter bzw. Teenageralter zeigen, jedenfalls bewusster und vor allem verstärkt, weil der Körper und die Seele einfach nicht solange aushalten können, was als Kind zum Überleben geholfen hat. Es ist dann entscheidend, ob man bereit ist, hinzuschauen oder eben das weiterzuleben, was man gut kennt und gewohnt ist, auch wenn es nicht gesund bzw. postiv ist. Ganz entscheidend ist, dass ich als Erwachsene die Wahl haben, hinschauen zu dürfen, ich muss nicht mehr aushalten, ich darf aussprechen, was mir widerfahren ist, ich darf das verurteilen, wütend sein. Ich darf darüber trauern, und ich darf die Verantwortung zurückgeben, denn ein Kind ist niemals Schuld daran, wenn die Eltern es nicht geschafft haben, ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen zu können, geschweige die ihrer Kinder. Man darf die Verantwortung zurückgeben über die Schuldgefühle, die einem als Kind übertragen wurde, wenn man unglücklich darüber war, das man nicht geliebt und geachtet wurde. Man ist nicht schulkd daran, wenn einen die Eltern nicht geliebt und geachtet haben, man ist nicht schuld an der Unfähigkeit der Eltern selbst für ihren seelischen Wohlgefühl zu sorgen, aber als Kind hat man das immer so empfunden, weil das auch oft so durch die Eltern vermittelt wurde. Und darum fühlen sich so viele heutige Erwachsene endlos verantwortlich und damit schuldig, weil dieses extreme Verantwortungsgefühl (und auch das Gefühl, dass nur sie auch das retten können, was selten existierte, aber das Gefühl, wengistens sich bis ins letzte Detail bemüht zu haben, stärker ist) sie als Kinder überfordert hat und sie nicht erlebten, wann auch die Eltern damit aufhören, denn die Grenzen und die Belastbarkeit der Kinder wurden über alle Maßen überstrapaziert und in ständiger Form überschritten. Deine Ex-Freundin kennt somit auch heute keine Grenzen ihrer Seele, sie überfordert diese auch noch heute, sie ist es gewohnt, so wurde mit ihr schon umgegangen und nur so hatte sie das gefühle, jemand zu sein, die unendlich belastbare Frau, die alles kann und noch viel mehr aushalten kann.
Wenn deine Ex-Freundin gespürt hat, dass ihr Bruder bevorzugt wurde, hatte sie als Kind wenig Chancen gesehen zu werden, wenn sie sich nicht ins Zeug legt. Unbewusst wird sie alles getan haben, um auch selbst ein wenig Aufmerksamkeit zu erhalten, ob das nun dadurch war, dass sie ihren Willen durchgesetzt hat und die Eltern mit Sicherheit nicht reflektiert haben, warum sie das macht. Und weil es vermutlich auch viel zu anstrengend für ihre Eltern war, hat man sie gewähren lassen, damit sozusagen "Ruhe" herrscht und andererseits wird deine Ex selbst gespürt haben, wenn sie sich ins Zeug legt, egal ob in der Schule oder bei anderen Pflichten, dann bestand bei ihr als kleines Mädchen die leise Chance auch in gewisser Weise Aufmerksamkeit zu bekommen. Nur auf diese Weise dachte sie überhaupt gesehen zu werden, nur durchlebt bzw. folgt sie diesem Muster weiter, weil sie das "gewohnt" ist, weil sie sonst die Wahrheit als kleines Mädchen nicht hätte aushalten können und auch keinen hatte, der sie in ihrer Wahrnehmung gesehen hätte und gestützt hätte. Es ist ihre Art zu überleben, nicht stillzustehen. Das, was sie damals sozusagen "beschützt" hat, nämlich um Anerkennung und Aufmerksamkeit zu ringen, die sie aber letztendlich nicht bekommen hat, nur hat sie aber daran geglaubt und konnte sich so etwas besser fühlen, weil sie selbst dadurch das Gefühl hatte jemand zu sein, ist für sie heute genauso existent, obgleich sich die Personen und die Situationen geändert haben.
Sie selber kann sich nur spüren, wenn sie aktiv ist, aber nicht im positiven Sinn, und sie kennt keine Grenzen, weil sie nie erleben durfte, dass ihre Triebsamkeit eine postive Folge hat, nämlich gesehen zu werden, geliebt zu werden. Sie wiederholt immer und immer das, was sie als Kind sich angeeignet hat. Sie hat nicht nie die Möglichkeit gehabt, eine gesunde Beziehung und gesunden Umgang zu erfahren, und ihre Eltern haben ihren Wunsch nach Anerkennung und den Drang um ihre Zuwendung nicht befriedigen können, somit konnte sie nie erleben, dass ihre Anstrengung endlich Früchte trägt, darum spürt sie auch keine inneren Grenzen ihrer Triebsamkeit, eher das Gegenteil ist der Fall. Ihr innerer Drang verlangt nach noch mehr Triebsamkeit, und darunter leidet ihre Seele und ihr Körper. Aber das wird sie verdrängen, das kann sie nicht aushalten.
Wie ich schon sagte, in dem Moment, wo sie stehen bleiben würde, um zu atmen, um sich selbst zu hören, würden Lawinen von Gefühle auf sie einstürzen, und zum einen, kann sie nicht einschätzen, ob sie das aushalten kann und zum anderen weiß sie nicht, was dann mit ihr passieren würde. Diese ganze Wahrheit wahrzunehmen, vor allem zu fühlen, ist immens und verlangt viel Mut und es verlangt oft jemanden, der sie begleiten würde in ihrer Wahrnehmung und im Erleben dieser Gefühle und sie braucht vor allem Zeit, um alles, was sie tut, warum sie etwas macht, für sich zu verstehen, zu fühlen, den Zusammenhang zu fühlen.
"Sie lassen eventuell darauf schließen, dass die Mutter mitnichten so liebevoll und fürsorglich war, wie sie immer erzählt."
Die einzige Möglichkeit, um sich selbst mit der Wahrheit zu verschonen, ist häufig sich die Kindheit schön zu reden, bzw. den Eltern zu vergeben. In dem Moment, wo man das macht, muss man sich damit nicht auseinandersetzen, man glaubt, dass es auch funktioniert, aber der Körper und die Seele sprechen eine andere Sprache. Man kann sich selbst nicht belügen, das geht immer auf Kosten der Seele. Das, was man erlebt hat, speichert der Körper, auch wenn Kinder und auch Erwachsene Mechanismen entwickeln, um das auszuhalten, um überleben zu können, aber wenn ich als Erwachsene die Zeichen des Körpers abermals relativiere, nicht beachte, (denn als Kind hat diese Form - das Verdrängen der natürlichsten Bedürfnisse über Ungerechtigkeiten, keine Fürsorge, Missachtung, keine Wärme erhalten zu haben - geholfen, die Kindheit zu durchstehen, nur so hatte man das Gefühl, wenn man aufhört Bedürfnisse an die Eltern zu stellen, die damit oft überfordert sind, dann scheinen sie ruhiger oder zufriedener, man ist zwar anwesend als Kind, aber die Seele, das eigene Individuum darf sich nicht entfalten, darf nicht wachsen, weil es keine Beachtung findet, keinen Platz, an dem es auch die nötige Bestätigung für sein Dasein findet, keine Möglichkeit, in den Arm genommen zu werden, Liebe zu bekommen, ohne vorher erst die Bedürfnisse der Eltern befriedigen zu müssen, damit sie das Dasein des Kindes übergaupt aushalten können), denn jetzt habe ich die Wahl hinschauen zu dürfen, um zu fühlen, warum man selbst so ist, warum man diese und diese Symptome oder Verhaltensweisen hat, dann wird immer das fortgelebt, was man als Kind schon erleben musste.
Die Abhängigkeit der Eltern von Kindern besteht oft bis zum Tod der Eltern, denn viele Kinder existieren nur, um die Bedürfnisse ihrer Eltern/Bezugspersonen erfüllen zu müssen, damit diese sich besser fühlen. Stellt aber ein Kind seine ureigensten Bedürfnisse nach Liebe, nach Zuwendung, nach Spiegelung an die Eltern, fühlen sich sehr, sehr viele Eltern überfordert. Sie können mit diesen Bedrüfnissen nichts anfangen und darum werden Regeln und Erziehungsmassnahmen absurdester Art eingeführt, damit die Kinder funktionalisiert werden, im Glauben, dass man das nur zu ihrem Besten macht.
Wie soll nun ein Kind sich wehren, welche Chance hat es? Also enwickeln viele Kinder unbwusst Möglichkeiten, um doch irgendwie ein Ahnung, einen Hauch von Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie passen sich an, funktionieren, strengen sich enorm in allem an, denn dann sind die Eltern stolz, versuchen bloß nicht irgendein ein Anspruch an ihre Eltern zu stellen, denn Kinder merken das, wenn Eltern überfordert sind. Die Sache ist, es wird nichts geben, was sie auch tun, dass ihre Eltern anfangen, ihre Kinder zu sehen. Aber die Kinder spüren, auch eben deine Ex, dass wenigstens so scheinbar etwas da ist, aber es ist nicht wirklich existent, denn ihr natürlichsten Bedürfnis nach Zuwendung und Liebe wird trotzdem nicht gestillt.
Als Erwachsene wird aber dieses Muster fortgeführt, wiederholt, wiederholt.
Viele Kinde haben zwar Eltern, aber im Grunde nie habt, aber die Angst vor dem Verlust an möglicher Aufmerksamkeit, ein Schimmer von Hoffnung ist seelisch tödlich für ein kleines Kind, auch der wirkliche Verlust, wenn der als Kind nicht begleitet wurde, wenn der Verlust nicht erlebt werden durfte. Die Gefühle wie Wut über den Verlust und auch die Trauer darüber nicht erlebt und gelebt werden durfte, wenn man als Kind all das verdrängen musste.
Deine Ex konnte nur durch die Kontrolle und dem Festhalten an Situationen und Menschen eine Existenz sichern, um diese Ohnmachtsgefühle, die ihr als Kind den Atem abgeschnürt hätten, logischerweise, nicht erleben zu müssen, weil sie eben nie eine Begleitung in ihrem Leben hatte, denn ihre Eltern haben das Gefühlsleben ihrer Tochter nicht wahrgenommen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es immer wieder dazu kommen könnte, dass sie vor deiner Tür steht und natürlich kennt sie manipulative Mechanismen, denn nur so kann sie kontrollieren, jedenfalls in ihrer Gedankenwelt und sie weiß auch, wie sie sich ins rechte Licht setzen muss, um Anerkennung zu bekommen, die sie aber letztendlich nicht befriedigt, weil sie gesunde Beziehungen nicht erleben kann, weil sie das ja bereits durch ihr Elternhaus nicht erlebt hat. Aber sie hat gemerkt, dass sie trotzdem, für das, was sie macht, Anerkennung bekommt und vor allem, für ihre endlose Energie, aber sie wird trotzdem einen starke innere Leere verspüren, der sie nur durch noch mehr Triebsamkeit entgegenkommen kann.
Deine Ex wird entweder irgendwann stehen bleiben, weil ihr Körper dem ein Ende setzt und sie dann die Wahl in betracht zieht, doch genauer hinzusehen oder sie wird dann wieder daran ansetzen und Mechanismen anwenden, um all ihre Symptome weiter zu verschleiern und zu verdrängen und sich auf extreme Weise von sich selsbt abzulenken.
Ich denke, du wirst für dich genauso deine Entscheidungen treffen, aber auch dir wird diese Beziehung viel über dich sagen, wie ich schon mal schrieb, und du wirst auch dir die Zeit geben, zu spüren, warum du diese Beziehung eingegangen bist, was mit dir passiert ist, auch deine Zusammenhänge zu erkennen und zu fühlen. Für dich wird es angenehm sein, wenn du in dem Moment, in dem du Entscheidungen triffst, bei dir sein kannst, denn kannst du diese Entschdeidungen fühlen und triffst sie nicht aus einer Abhängigkeit heraus. Egal, wie nun der Kontakt zu dieser Frau weitergeht, für dich immer wieder zu differenzieren, warum du ihn weiterführst, und wichtig zu fühlen, was auch gesund für dich ist. Und letztendlich auch zu wissen, dass auch du nicht für ihr Wohlergehen verantwortlich bist, ob sie sich gut fühlt oder, ob sie sich sich selbst stellen will oder nicht. Ihre Benutzung und Kontrolle und Verbesserung deiner Person zu erkennen, der du dich nicht ergeben musst. Das Ehrlichste, was du ihr bieten kannst, ist wenn du bei dir seelisch bleibst, und auch dich nicht ihren Verbesserungsmassnahmen untergibst, die ihr das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit vermitteln. In dem Moment hat sie keine Möglichkeit, Einfluss auf dich zu nehmen und sie kann selbst wählen, ob sie weiterhin versucht, dich zu beeinflussen, womit sie natürlich nicht das errreicht, was sie sich eigentlich wünscht bzw. die Verantwortung und auch Schuld für das Ende auf dich zu projezieren oder sie anfängt, weil es eine ganz andere Ebene hätte, als die sie bisher erlebt hat, wirklich hinzusehen und vor allem zu fühlen.
Seelisch bei sich zu sein, heißt eben nicht zu verlieren, sondern viel mehr, dass Entscheidungen, die man trifft, nicht als Opfer und Aufgabe empfunden werden und man auch gerne die Verantwortung dafür trägt, und es heißt eben Loslassen, aber nicht nicht von sich selbst, sondern von Situationen und Menschen, die man auch in diesem Moment so akzeptieren kann wie sie sind, ohne sie auch beinflussen zu wollen.
Gruß
Anna